Unterwegs begegnete ihnen Simon aus Kyrene, (…). Simon kam gerade von seinem Feld zurück. Die Soldaten zwangen ihn, das Kreuz zu tragen, an das Jesus gehängt werden sollte. (Markus 15,21)
Jesus, erschöpft vom Weg, bricht unter der Last des Kreuzes beinahe zusammen. Ein Fremder, Simon von Kyrene, wird gezwungen, ihm zu helfen – und wird so Teil der Geschichte der Erlösung. Ohne es zu ahnen, wird er zum Träger der Hoffnung.
Jeder von uns trägt Lasten mit sich – Sorgen, Ängste, Schuldgefühle oder Herausforderungen, die uns schwer auf der Seele liegen. Oft tragen wir sie still mit uns herum, ohne sie wirklich auszusprechen oder zu teilen. Doch heute laden wir dich ein, diese Last nicht länger allein zu tragen.
Nimm dir einen Moment Zeit und schreibe deine persönliche Last auf einen Zettel. Wenn du fertig bist, falte den Zettel und lege ihn in die Kiste. Gib deine Last symbolisch ab.
Dann greife hinein und ziehe einen anderen Zettel – eine Last, die jemand anderes aufgeschrieben hat. Du kennst die Person vielleicht nicht, doch du darfst diese Last für einen Moment mittragen – im Gebet, in Gedanken, mit Mitgefühl.
Während du die Last eines anderen trägst, geh einen kleinen Weg, halte inne, spüre das Gewicht – und bete. Bitte für die unbekannte Person, dass sie Heilung, Trost und neue Kraft erfährt.
Denn manchmal geschieht Heilung genau dann, wenn wir aufhören, nur unsere eigene Last zu sehen – und beginnen, die eines anderen mitzutragen.
"Trag die Last eines anderen."
Nimm ein Gewicht in deine Hände – spüre die Schwere, spüre, wie dein Körper arbeitet, dein Atem sich verändert. Während du gehst oder das Gewicht hältst, denke an einen Menschen, dessen Last du mittragen möchtest.
Sprich in deinem Herzen ein Gebet für ihn oder sie – nicht mit vielen Worten, sondern aus dem Gefühl der Verbundenheit heraus.
Lass die Stille wirken. Lass das Gewicht sprechen. Lass dein Herz offen werden.
Wer ist mein Simon, wenn ich nicht mehr kann? Wem darf ich Simon sein?