Station 7 - Longinus

Der römische Hauptmann aber, der dem Kreuz gegenüberstand und miterlebte, wie Jesus aufschrie und starb, sagte: »Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!« (Markus 15,39)

„Nicht der hohe Priester, nicht der führende Rabbi, noch nicht einmal ein treuer Jünger, sondern ein durch Schlachten gestählter Schlägertyp in römischer Uniform, der es gewöhnt war, Menschen zu töten, wie andere Fliegen töten, steht vor diesem sterbenden jungen Juden und sagt etwas, das – so denkt Markus – ein Signal an die ganze Welt sendet. […]. Der Centurio war der erste ,normale’ Mensch im Markus Evangelium, der Jesus Gottes Sohn nennt, und meint, was er sagt.“
Aus »Jesus« von N.T. Wright

Alle Völker sollen zur Einsicht kommen; von allen Enden der Erde sollen sie zum HERRN umkehren und sich vor ihm niederwerfen. (Psalm 22,28)

Setze dich in Stille vor das Gemälde. Lass es auf dich wirken. Lies langsam den Vers aus Markus 15,39. Lass ihn in dir nachklingen. Stell dir den Moment vor – die Dunkelheit, der Tod, der Schrei. Und dann: dieses Bekenntnis.

Symbolische Handlung

Nimm einen Nagel in die Hand. Spüre sein Gewicht, seine Kälte. Er steht für das, was dich von Gott trennt – oder für die Härte deiner eigenen Geschichte. Vielleicht auch für das, was du anderen angetan hast oder was dir angetan wurde.

Dann geh zum Kreuz. Lege den Nagel an seinen Fuß, so als würdest du sagen: „Ich erkenne dich. Du bist wirklich Gottes Sohn.“

Gemälde gemalt von Timon Kokott